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07.03.2009, 12:09

Seltsame Abhängigkeiten

Gestern habe ich auf einem Debian PC ein full-upgrade auf lenny gemacht. Diesmal lief wirklich alles ohne Probleme. Es hat ein bißchen gedauert u. ich war nicht immer dabei, deshalb habe ich Doris gesagt, sie soll den Vorgaben folgen. Gestern Abend war die Geschichte est fertig durchgelaufen, denn die Downloadgeschwindigkeit sank zwischendrin bis unter 1KB (Uni KL).

Als sie dann gestern Abend den PC neu startete war X weg. Ok, da war eine gute Fehlermeldung dabei, ein nv-Paket hat gefehlt. Nachdem ich das neu installiert hatte, ging zwar X, aber seltsamerweise mit twm (?).

Und weils so schön ist, habe ich dann gnome neu installiert. Dabei kamen auch viele Programme mit, die ich gar nicht nutze. Ok, dachte ich, das installiere ich Morgen. Vorhin dann ein fröhliches aptitude remove evolution. Und der Schock kam gleich, wegen verletzer Abhängigkeiten soll auch noch gnome u. gnome-desktop-environment entfernt werden. Die Datei habe ich mal angehängt.

Mache ich was grundlegendes falsch, oder warum ist hier so der Wurm drin? Wie kann ich weiter vorgehen?
»VolkerK« hat folgende Datei angehängt:
  • dorisup1.html (1,9 kB - 34 mal heruntergeladen - zuletzt: 03.02.2011, 14:27)

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07.03.2009, 16:50

Das ist jetzt halt so. Hängt da alles am Gnome mit dran. Ist nicht nur bei Debian so. Vielleicht kannst Du diese vielen Abhängigkeiten reduzieren, indem Du einstellst, dass es keine "vorgeschlagenen" oder "empfohlenen" Pakete mit installiert bzw. könntest Du versuchen nur einzelne Komponenten davon zu installieren (Metacity?).

Entweder Du machst gute Miene zum bösen Spiel oder Du installierst Dir einen "richtigen" Fenster-Manager (also abgesehen von twm, den Du ja anscheinend nicht magst). Mit "richtigen" meine ich einen, an dem kein riesiger Rattenschwanz dran hängt und der nicht eine ganze "Desktop Environment" ist. Also sowas wie ion, blackbox, enlightenment DR16, window maker (wmaker) usw.. Wobei enlightenment DR16 und wmaker schon grenzwertig sind, weil sie ja mit jeder menge "Epplets" usw. daher kommen, obwohl die AFAIK nur optional sind.

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07.03.2009, 20:25

Das ist dann aber neu, bei etch war's definitiv nicht so. Da habe ich alles was mir nicht gefallen hat deinstalliert. Das wäre dann wie bei Windows, ich erinnere mich da an das Deinstallieren von outlook, das war normalerweise auch nicht möglich. (Ich weiß, es gab Anleitungen dazu im Netz). Das wäre es dann gewesen mit der Freiheit in Linux :böse:, ich kann es fast nicht glauben. Andererseits hatte ich schon gedacht ich wäre zu blöd den Paketmanager zu bedienen.

Es ist der PC meiner besseren Hälfte, da mache ich nur mal im Ausnahmefall so administrative Arbeiten. Tja, sie liebt gnome, das ist das Problem.

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07.03.2009, 21:23

Zitat

Original von VolkerK
Das wäre es dann gewesen mit der Freiheit in Linux :böse:, ich kann es fast nicht glauben.

Linux ist ja (zum Glück?) weder Gnome, noch irgendeine Distribution...

Mit KDE ist es ja ähnlich. Da versuchen die Entwickler eben auch eine ganze Umgebung unter einen Hut zu bringen. Wenn man dann nur einen Teil davon will (oder eben gerade nicht will), dann wird das in Zukunft immer schwerer, weil die Distributoren die Anwendungen mit den entsprechenden Toolkits (z.B. Qt oder GTK) überall wo es möglich ist so konfigurieren/compilieren, dass sie in die passenden Desktop-Environments integriert werden. Das führt dann eben zu diesen riesigen Abhängigkeitsbäumen.

Wenn man selbst compiliert (oder eine Quellcode basierte Distribution, wie z.B. Gentoo, benutzt), dann hat man oft noch die Möglichkeit eine Anwendung so zu konfigurieren, dass sie nicht so viele Abhängigkeiten hat... aber das kostet natürlich viel Zeit, die man haben oder bezahlen muss...

PS: Vielleicht kannst Du diese Abhängigkeit auch mit einem anderen, alternativen Paket erfüllen. Manchmal geht das. Kennt man ja z.B. von MTAs; da genügt auch i.d.R. ein Beliebiger von Vielen, um den Paketmanager glücklich zu machen...

strcat

Unix Gladiator

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5

07.03.2009, 21:31

Diverse Debian-Maintainer sind unfaehige Vollpfosten und der von Gnome fuehrt den ganzen Haufen an, weil er der Ansicht ist, das Evolution zu Gnome gehoert. Ergo musst Du Evolution mit apt-get(8) deinstallieren was eklig ist oder damit leben.
Bei Etch war es in der Tat anders, weil dort gnome-desktop-environment ein Meta-Package war das man deinstallieren konnte ohne Probleme zu bekommen. Dadurch das Du ein Upgrade gemacht hast, werden die "neuen Abhaengigkeiten" aufgeloest; twm is sowas wie der "Notfallwindowmanager" falls der/die andere/n WM nicht funktionieren oder Debian meint das sie nicht funktionieren.

Quellcode

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update-alternatives --config x-window-manager
Christian 'strcat' Schneider <http://www.strcat.de/>
/* When all else fails, read the instructions. */

6

08.03.2009, 00:50

Ok, dann gehen woll Gnome u. KDE den gleichen Weg wie Windows. Das sind wohl die führenden Window-Manager weltweit. Das bedeutet, die Mehrzahl der Linuxuser wird irgendwie bevormundet. Das ist genau das Gegenteil des propagierten, individuellen Betriebssystems. Nach meiner Meinung sollte Jeder selbst entscheiden könne, was auf seinem PC drauf ist. Es ist schon genug unnötiges Zeug dabei. Für mich war das ein Grund von Xubuntu zu Debian/xfce zu wechseln, letzteres braucht nämlich bei gleichen Programmen deutlich weniger Speicherplatz. Aber ich möchte kein Flamware vom Zaun treten, ich werde erstmal damit leben.

Deinstallieren von evolution mit apt-get u. Synaptic hatte ich auch probiert, das funktioniert leider auch nicht. Die beiden wollen auch Gnome mit runterschmeißen.

Spätestens beim nächsten Releaseupgrade werde ich das System von Doris wohl auf xfce umstellen, falls die nicht auch noch so einen Unsinn anfangen.

Zitat

PS: Vielleicht kannst Du diese Abhängigkeit auch mit einem anderen, alternativen Paket erfüllen.


Ich wüßte nicht, wie ich das rauskriegen könnte. Hast Du einen Vorschlag?

Quellcode

1
update-alternatives --config x-window-manager


Tolles Kommando, habe ich gerade hier getestet. Zeigt zusätzlich zu xfce tatsächlich diesen twm an.

Nachdem ich micht jetzt genug ausgeheult habe, kommt noch eine ernsthafte Frage. Hängt das Deinstallieren von Gnome bei Releaseupgrade damit zusammen, daß ich kein Evolution installiert hatte? Das wäre dann logisch.

Danke nochmals für die Tips. Der Moderator kann das Thema gerne als gelöst markieren, es ist aus meiner Sicht erledigt.

strcat

Unix Gladiator

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7

08.03.2009, 02:52

Ich sags zwar ungern weil es Spass macht drueber herzuziehen, aber Gnome kann da nix fuer. Schuld an diesem Verhalten ist einzig und allein der Maintainer des Packages von Gnome. Obwohl sich der Maintainer das so zusammenphantasiert, ist Evolution kein notwendiger Bestandteil von Gnome. Allerdings muss man ihm auch zu Gute halten, dass er nicht der einzige ist der so denkt. Mir faellt auf Anhieb keine Distribution ein, bei der man Evolution ohne weiteres deinstallieren kann; bis auf Slackware. Da is Gnome naemlich schon 2005 aus dem offiziellen Repo rausgeflogen (laut Patrick braucht man fuer das "packagen" von Gnome genau so lange wie fuer die restlichen Pakete zusammen).
Es reicht ja schon wenn man sich die Abhaengigkeiten ansieht:

Quellcode

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(dope@dreckskind) : (/usr/ports/mail/evolution): uname -s 
OpenBSD
(dope@dreckskind) : (/usr/ports/mail/evolution): awk '/WANTLIB/,/USE_X11/' Makefile
WANTLIB=        ICE ORBit-2 ORBitCosNaming-2 SM X11 Xau Xcomposite \
                Xcursor Xdamage Xdmcp Xext Xfixes Xi Xinerama Xrandr \
                Xrender art_lgpl_2 asn1 atk-1.0 audiofile bonobo-2 \
                bonobo-activation bonoboui-2 c cairo com_err crypto \
                db dbus-1 dbus-glib-1 esd expat fontconfig freetype \
                gailutil gconf-2 gdk-x11-2.0 gdk_pixbuf-2.0 gio-2.0 \
                glade-2.0 glib-2.0 glitz gmodule-2.0 gnome-2 gnome-keyring \
                gnomecanvas-2 gnomeui-2 gnomevfs-2 gobject-2.0 gssapi \
                gthread-2.0 gtk-x11-2.0 jpeg krb5 m nspr4 pango-1.0 \
                pangocairo-1.0 pangoft2-1.0 pcre pixman-1 plc4 plds4 \
                png popt pthread sasl2 ssl util xml2 z

MODULES=                devel/gettext \
                        x11/gnome

BUILD_DEPENDS=          ::devel/bison \
                        ::textproc/scrollkeeper \
                        ::x11/gnome/doc-utils
RUN_DEPENDS=            ::devel/desktop-file-utils \
                        ::textproc/scrollkeeper \
                        ::x11/gnome/controlcenter2 \
                        ::x11/hicolor-icon-theme
LIB_DEPENDS=            camel-1.2,camel-provider-1.2,ebook-1.2,ecal-1.2,edataserver-1.2,edataserverui-1.2,egroupwise-1.2,exchange-storage-1.2::databases/evolution-data-server \
                        lber.>=7,ldap.>=7::databases/openldap \
                        notify.>=2::devel/libnotify \
                        soup-2.4::devel/libsoup \
                        nss3.>=19,smime3.>=19,softokn3.>=19,ssl3.>=19:nss->=3.11.4p1:security/nss \
                        gtkhtml-3.14.>=1.0::www/gtkhtml3

USE_X11=                Yes
und FreeBSD ist da auch nicht besser. Bei dem Haufen Schrott den Gnome benoetigt und installiert, kommt es auf Evolution auch nicht mehr an.

Anyway.. Ich hab vorhin mal Gnome auf dem Testrechner installiert und die einzige Moeglichkeit Evolution zu entfernen ist, dass man alles =! evolution-data-server* deinstalliert. Ist aber keine Loesung, sondern faellt unter Verzweiflung.
Christian 'strcat' Schneider <http://www.strcat.de/>
/* When all else fails, read the instructions. */

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24.03.2009, 21:21

Zitat

bzw. könntest Du versuchen nur einzelne Komponenten davon zu installieren (Metacity?).


Metacity ist eigentlich für gnome gemacht, aber ich habe eben gerade zufällig gesehen, daß es auch mit lxde läuft. Ich werde berichten, wie es weitergeht.

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