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  • »§igma« ist männlich
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23.06.2002, 16:15

Was eine Distribution ist

WÖRTLICH ÜBERSETZT

Das Wort Distribution kommt aus dem Englischen und heißt Wörtlich übersetzt "Verteilung".
Der Distributor kommt dem zur Folge auch aus dem Englischen und bedeutet "Verteiler".



WER IST NUN VERTEILER UND WIE GEHT DAS?

Was Microsoft bei Windows ist, das ist z. B. Red Hat, Mandrake, Suse, etc. bei Linux.
Da Linux - wie schon unter dem Punkt "What's that" im Menü-Punkt "Linux" angesprochen - der GPL (General Public License) unterliegt, sind die Quellcodes - anders als bei Windows - für jeden einzusehen. So ist es möglich, dass jede Firma - jeder Distributor - sein "eigenes" Linux herausbringen kann.



DIE UNTERSCHIEDE

Die größten Unterschiede unter den einzelnen Distributionen liegen meist im Detail, aber auch der Stabilität, der Programmauswahl und Aktualität und der Hardware-Erkennung.
So kommen manche Distributionen mit einer CD daher, andere mit 7 oder gar 10.
Hier ist klar zu erkennen, je mehr CDs, desto mehr Programmauswahl ist zu erwarten - vom CDs-wechseln mal abgesehen.
Wem sein Linux ein Paar uro wert ist, der zahlt die rund 55 uro für eine Distribution, bei der er dann aber auch um die 2300 Programme auffinden kann. Von diesen rund 55 uro werden die Distributoren kaum reich. Denn vergleicht man diesen Preis mit dem von Windows, so fragt man sich, wie sich diese Firmen damit finanzieren können. Durch den Verkauf der Distributionen geschieht dies auch nicht, hierbei arbeiten sie fast nur Kosten dekent. Das eigentliche Geld wird in dieser Branche durch die Installation von Netzwerken bei Großfirmen gemacht.

Wem jedoch die 55 uro dennoch zu viel sind, der kann sich auf der jeweiligen Website des Distributors eine abgespeckte Version der Distribution downloaden - den Distributor damit jedoch nicht unterstützen - und sich die fehlenden Programme nochmal extra herunterladen.

Meiner Meinung nach sind die rund 55 uro gut angelegt, denn man hat keine weiteren Umstände mehr durch aufwendige Downloads.
Auserdem liegen jeder gekauften Distribution noch ausführliche Handbücher und meist auch Kostenloser Support bei.

milmandel

Anfänger

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2

10.10.2004, 16:41

Hier eine FAQ, die ich für mein vorheriges Forum geschrieben hab':

Die Wahl der richtigen Distribution stellt einen zentralen Punkt dar, ob man später Spaß an seiner Linuxinstallation hat. Bei der Wahl ist sowohl die persönliche Erfahrung mit UNIX-ähnlichen Betriebssystemen als auch der spätere Einsatzzweck ausschlaggebend. In einigen Fällen ist auch auf die Systemleistung des Rechners Rücksicht zu nehmen!

Verfügbare Distris

Bei den Distributionen kann man zwischen Binär- und Sourcedistributionen unterscheiden. Hier eine Liste der bekanntesten Vertreter:

Binär: SuSE, Mandrake, RedHat, Debian, Fedora, Slackware (?)
Source: LFS, Gentoo

Desweiteren gibt es sog. LiveCDs. Diese Distributionen haben den Vorteil, dass man sie direkt von der CD-Booten kann ohne sein System groß zu verändern (u.U. werden Dateien auf FAT-Festplatten erzeugt). Die bekanntesten Live-CDs sind:

Knoppix, SuSE Live Eval

Diese Listen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit!


Welche Distri passt zu meiner Erfahrung?

Grundsätzlich ist zu sagen, dass Anfänger Biärdistributionen vorziehen sollten, da eventuelle Fehler nicht mit Stunden an unnötiger Rechenzeit bestraft werden. Desweiteren bringen die meisten Binärdistributionen ein schönes, leicht zu bedienendes, buntes Installationssystem mit.

Für den Anfänger empfehle ich: SuSE, Mandrake(, RedHat)

Wer schon etwas mehr Erfahrung gesammelt hat kann sich ruhig auch schon an Gentoo trauen, da sich dafür im Internet eine ausgezeichnete Installationsanleitung findet und auch der Paketmanager sehr gut ist. Aber es gibt in diesem Bereich auch gute Binärdistributionen. Bei allen Vorschlägen sollte man die Shell nicht scheuen!

Für den Intermedian: Fedora, Gentoo, Debian

Wer es sich zutraut kann sich an ein Linux From Scratch trauen. Neben viel einzubringendem Konfigurationsaufwand und hoher Installationszeit verliert man auch einiges an Benutzerfreundlichkeit.

Für den Profi: LFS


Welche Distri passt zu meinem Einsatzzweck?

Grundsätzlich ist hier zu sagen, dass es gerade im Serverbereich wichtig ist keine unnötigen Pakete installiert zu haben, da diese einem Angreifer, der bereits in das System eingedrungen ist von Nutzen sein können. Dabei schließe ich auch das Graphiksystem ein! Sehr wichtig ist es auch die Paketversionen auf einem neuen aber stabilen Stand zu halten.

Für Server: LFS, Gentoo, Debian

Für das Desktopsystem ist ein Graphisches System wohl von den meisten erwünscht. Außerdem ist hier eine gute Dokumentation (die man in den meisten Fällen auch auf seinen Server anwenden kann) sehr Praktisch. Mit der "alten" unter Windowsusern verbreiteten einstellung "Ich lese doch kein Handbuch" kommt man unter Linux übrigens nicht viel weiter: Auch oder gerade die Profis lesen viel Dokumentationen!

Für den Desktop: SuSE, Mandrake, Gentoo, LFS


Welche Distri passt zu meinem PC?

Diese Frage stellt sich in den meisten Fällen nur bei extrem langsamen Rechnern aber auch bei Laptops. Benutzer von extrem langsamen Laptops haben mein Beileid ;)

Zu Laptops ist zu sagen, dass in den Meisten Fällen ein aktueller Kernel vorteile bringt. Es sind eigentlich alle aktuellen Distris mit entsprechender Konfiguration brauchbar.

Besitzer von extrem langsamen PCs sollten auf ein graphisches System verzichten bzw. bei etwas schnelleren PCs ein Graphisches System benutzen, dass nicht so viel Leistung verbraucht. Aus diesem Grund fallen schonmal einige Distris aus der Auswahl. Wer sich zutraut alles auf einem anderen Rechner zu kompilieren und die selbst kompilierten Pakete auf den langsamen Rechner zu übertragen bekommt ein extram gut an die Leistung und Erweiterungen des "kleinen" PCs angepasstes System heraus. Alle die sich das nicht zutrauen sollten wegen der Compilierungszeiten auf eine Binärdistribution zurückgreifen.

Für den langsamen PC: Debian (, Gentoo, LFS)


So, das war meine Meinung zu diesem Thema. Natürlich ist das nur eine von vielen und gerade die Wahl der besten Distri stellt einen ewigen Streitpunkt dar. Ich habe bewusst probiert diesen Beitrag so allgemein wie möglich zu halten, dennoch oder gerade dadurch sind eventuelle Fehler nicht ausgeschlossen (ich kann ja nicht jede Distri ausprobieren)
Bei Fragen und Anregungen kann gerne eine Mail an mich versandt werden: blaschkeks(ät)users(dot)sf(dot)net.
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