Original von blacklondo
Ich hatte jetzt aber ernsthaft geglaubt, daß so eine stage1-Installation (gerade mit -O3) echte Vorteile bringt, da es damals, als ich diese mal durchgeführt hatte glaube ich auch so im gentoo-Handbuch stand.
Gerade GCC produziert bei zu vielen Optimierungen kaputten Code.-O{2,3} stellt den Code so um, das ein Register mehr benoetigt wird, was sich zwar positiv auf den Speicherverbrauch auswirkt, allerdings die Laufzeit hochschraub (teilweise dauert es einige Sekunden laenger bis ein Programm gestartet wird). "-fomit-frame-pointer" ist auch Schwaschfug, weil das nur bei kurzen Funktionen etwas an Performance bringt. Groessere Funktionen und "Lokalvariable, die nicht im Register sind", werden dadurch teilweise fehlerhaft abgearbeitet. Mit den "Optimierungsflags" waere ich auch vorsichtig; wer sich schonmal
gcc-3.4.6/gcc/toplev.c angesehen hat, weiss welche Optionen bei den verschiedenen "O-Flags" aktiviert werden.
Ich persoenlich halte den "Optimierungswahn" fuer Schwachsinn. bei "kleinen" Programmablaeufen ("ls -lR * | less" oder sowas) ist die Ausbeute so gering, dass man es nicht merkt und groessere Programme startet man nicht in einer while-Schleife. Firefox z. B. wird hier exakt einmal gestartet; genauso wie der X-Server. Gleiches gilt auch fuer den Bootprozess. Mir ist ein "stabiles" System, das 1 Minute zum Booten braucht lieber, als ein kaputtoptimiertes System, dass innerhalb von 20 Sekunden bootet.
Naja, dann muß ich mich nicht noch einmal dadurch ringen und kann vielleicht sogar mal den installer probieren, mal gespannt, was die da gebastelt haben.
Meine Nichte wollte mit dem mal Gentoo installieren; nach zwei Versuchen hat sie dann wieder die "normale" Installationsroutine verwendet.
Ich kann ja auch noch binutils, glibc, gcc und system mit meinen Compilereinstellungen neu emergen, was dann einer stage1 recht nahe kommen sollte (?)
Code-Optimierung in Bezug auf Laufzeit/Geschwindigkeit war damals interessant, als die schnellsten Kisten noch unter 2M RAM hatten. Bei der Leistung "moderner" PCs ist der Geschwindigkeitszuwachs nur noch durch einen Benchmark bemerkbar. Ich weiss auch das jetzt wieder (stille) Aufschreie von wegen "Aber mein PC ist dadurch WIRKLICH schneller geworden!", aber Menschen haben einfach die Angewohnheit zu glauben was sie sich einbilden/wuenschen.
Mir persoenlich ist es ziemlich egal ob/wer/wieso jemand GCC dazu nutzt um sein System zu "optimieren", aber das sollte dann nur jemand machen, der weiss was er tut; ansonsten wuensche ich ihm viel Spass bei der Fehlersuche.