da die frage hier wohl (besonders bei suse-nutzern) andauernd auftaucht, hier mal eine generelle antwort dazu.
voraussetzung:
die installation von linux lief einwandfrei durch und nach dem neustart des rechners sollte eigentlich eine grafische oberfläche erscheinen.
der bildschirm bleibt jedoch schwarz.
der häufigste grund ist die falsche konfiguration des X-servers bei der installation.
wenn der monitor nicht erkannt/falsch erkannt/falsch eingetragen wurde, startet der X-server mit einer auflösung, die der monitor nicht darstellen kann und deshalb schaltet dieser den zeilentrafo (hochspannungsteil im monitor) auf sparflamme herunter, damit dieser nicht beschädigt wird. bei älteren monitoren oder geräten ohne schutzschaltung kann eine fehlkonfiguration auch
zur zerstörung der monitorelektronik führen.
bei tft-monitoren ist das nicht ganz so dramatisch, da hardwareschäden nicht zu befürchten sind. schwarz bleiben sie aber auch.
jeder der an den einstellungen des X-servers herumschraubt, sollte sich vorher auf jeden fall über die daten seines monitors informieren.
wie ist das problem zu lösen:
für alle:
1. möglichkeit:
der dunkle bildschirm ist eigentlich ein gutes zeichen dafür, dass zur grafikkarte der falsche monitor angeschlossen wurde. die grafikkarte ist also eigentlich überdimensioniert und kann grafikauflösungen erzeugen, von denen der monitor noch nie etwas gehört hat. das ist bei notebooks häufig der fall, da die höheren auflösungen für den externen monitor gedacht sind und der interne tft kommt da nicht mit.
lösung: besseren/passenden monitor kaufen und anschliessen.
2. möglichkeit:
es steht ein weiterer monitor zur verfügung, der höhere auflösungen anzeigen kann und den man kurzzeitig an das system anschliessen kann um es zu konfigurieren. jetzt ist der desktop sichtbar und man kann die ganz normalen systemwerkzeuge der distribution benutzen um den X-server neu zu konfigurieren (zb mit sax/yast bei suse).
3.möglichkeit:
man wechselt mit der tastenkombination <strg><alt><F1> auf eine textkonsole und meldet sich mit dem root-login an.
nun kann man in der textkonsole entsprechende werkzeuge aufrufen und den x-server konfigurieren. zb
xf86config, sax,....
dazu muss vorher der laufende X-server gestopt werden. dazu wechselt man am besten einfach in runlevel3. für die konfiguration mit sax sind zb folgende kommandos notwendig:
init 3
sax
damit startet sax zur konfiguration des X-servers und nun sollten die richtigen daten für den monitor eingetragen werden. wichtig ist vor allem die auswahl des richtigen monitortyps aus der liste. sollte der nicht eingetragen sein, so müssen zumindest die zum monitor passenden werte für
horizontalfrequenzbereich und
vertikalfrequenzbereich eingetragen werden. diese daten stehen im handbuch oder müssen mittels google ermittelt werden.
wenn alles eingetragen und konfiguriert ist, konfiguration abspeichern.
4. möglichkeit:
man kann die änderung mit einem texteditor (vi, joe, pico, ....) auch per hand vornehmen.
man wechselt mit der tastenkombination <strg><alt><F1> auf eine textkonsole und meldet sich mit dem root-login an.
nun öffnet man mit einem texteditor seiner wahl die konfigurationedatei des X-serveres. diese ist meist
/etc/xorg.conf
/etc/X11/xorg.conf
oder
/etc/XF86Config
in dieser datei sucht man die Section Monitor, die ungefähr so aussieht
Section "Monitor"
Identifier "My Monitor"
# HorizSync is in kHz unless units are specified.
# HorizSync may be a comma separated list of discrete values, or a
# comma separated list of ranges of values.
# NOTE: THE VALUES HERE ARE EXAMPLES ONLY. REFER TO YOUR MONITOR'S
# USER MANUAL FOR THE CORRECT NUMBERS.
HorizSync 31.5 - 50.0
# HorizSync 30-64 # multisync
# HorizSync 31.5, 35.2 # multiple fixed sync frequencies
# HorizSync 15-25, 30-50 # multiple ranges of sync frequencies
# VertRefresh is in Hz unless units are specified.
# VertRefresh may be a comma separated list of discrete values, or a
# comma separated list of ranges of values.
# NOTE: THE VALUES HERE ARE EXAMPLES ONLY. REFER TO YOUR MONITOR'S
# USER MANUAL FOR THE CORRECT NUMBERS.
VertRefresh 40-90
EndSection
wichtig sind die beiden einträge hinter
HorizSync und
VertRefresh sie geben jeweils den frequenzbereich an, den der monitor verträgt und damit berechnet der X-server, welche auflösungen er anzeigen kann. der wert HorizSync ist der bereich in kilohertz(kHz) und VertRefresh in hertz (Hz). diese müssen nun an den monitor angepasst werden und dann kann die datei gespeichert werden.
nach der konfiguration sollte man mal mit einem kompletten neustart probieren, ob die neue konfiguration richtig ist. also tastenkombination <strg><alt><entf>.
noch ein paar wichtige bemerkungen:
1. die veränderung der werte ist (besonders für einige röhrenmonitore) gefährlich und kann zu beschädigungen führen. wer schaden dadurch anrichtet ist selbst schuld, ich habe damit nichts zu tun.
2. bevor man an der konfiguration herumfummelt, sollte man sich eine sicherheitskopie der konfigurationsdatei (siehe beschreibung 4.möglichkeit) ziehen. damit kann man wenn man alles so richtig vermurkst hat, immer auf den anfangszustand zurück.
3. wenn die monitorwerte nur vage bekannt sind, kann man die werte auch berechnen. wichtig sind die refreshrate(bildwiederholfrequenz zb. 60Hz, 75Hz, 80Hz 90Hz) und die maximalauflösung des monitors.
ein beispiel:
ein monitor hat eine bildwiederholrate von 50Hz...75Hz und die auflösung beträgt 1600x1200 (bildpunktzahlxzeilenzahl)
der multiplikator zwischen vertikal und horizontalfrequenz ist die zeilenzahl+dunkeltastung. eine milchmädchen-überschlagsrechnung sieht so aus
vertikalablenkfrequenz 50hz....75hz vorausgesetzt liegt bei einer zeilenzahl 1200+30 (30 zeilen für die bilddunkeltastung) die horizontalfrequenz im bereich
50hz*1230=61500hz=61,5khz bis
75hz*1230=92250hz=93khz
also
HorizSync 30-93
VertRefresh 50-75
probieren, aber mit vorsicht.
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und hier noch ein nützlicher beitrag von ute zur installation eines ati-treibers unter suse10.0
Suse 10.0 neuinstalliert und kein Bild